Hochmotiviert traf sich unser Team am Sonntagmorgen um 8.30 Uhr an der Adenauerallee, um nach Breda in den Niederlanden aufzubrechen. Dort stand an diesem Tag die Teilnahme am „Wings For Life World Run 2016“ an, einem Lauf, bei dem Sportler aus der ganzen Welt für Menschen starten, die nicht mehr laufen können und daher unserer Unterstützung bedürfen.

Mit im „Gepäck“ waren neben einem 17-köpfigen Team handgerollte Frikadellen, Powerriegel à la Achim Achilles, Möhrenmuffins, Bananenbrötchen, westfälische Schwarzbrotecken, Kaltgetränke und vieles mehr. Nach unserem Reisestart gegen 9.00 Uhr sprach daher alles für ein kulinarisch nicht zu toppendes Mannschaftsfrühstück. Auf Grund der vorzüglichen Versorgung war die Stimmung direkt ausgezeichnet, ebenso wie das Wetter, das uns den ganzen Tag treu bleiben sollte. Gerhard erzählte uns dann noch die Geschichte von der Eintagsfliege, die sich am Tag ca. siebzig Mal paart, was besonders bei unserem Präsi zu großem Erstaunen führte. Gerhard sah es hingegen ganz sportlich und setzte so Ralf, der von seiner Frau Sylvia (genannt Kathrin) begleitet wurde, schon vor dem Rennen unter Leistungsdruck. Gegen 10.30 Uhr in Breda angekommen, bezogen wir zunächst einen VIP-Parkplatz direkt am Veranstaltungsgelände, wo wir unser Basislager aufschlugen. Dort konnten wir auch Doris in Empfang nehmen, die mit dem Fahrrad vom Campingplatz angebraust kam. Nach Sichtung der „Örtlichkeiten“ machten wir uns dann auf den Weg zur Startnummernausgabe und zum ersten T-Shirt-Fitting. Nach der Anpassung der Shirts an die Proportionen der Athleten, haben wir dann die Renngarderobe angelegt und uns schon einmal zum Warm-up am Sportlertreffpunkt eingefunden. Unserer von uns eigens mitgebrachter Vereinsfotograf Danjo hat uns dann erst einmal für Gruppenfotos für das Vereinsalbum in Position gebracht. Zwischendurch wurde er allerdings von der Konkurrenz aus ähnlichen Interessen abgeworben.

Nach einer ersten Aufheizphase von 1,5 Stunden im ungetrübten Sonnenschein (Direkteinstrahlung), ging es schließlich in die Startzone zur Rennaufstellung. Nochmals eingeheizt, was bei ca. 27°C eigentlich kaum noch möglich bzw. nötig war, ging es nach dem musikalischen Einspieler „Thunder“ so richtig los. Über 3000 Läufer setzten sich in Bewegung und wurden nach ca. einem Kilometer erneut von einer Sambagruppe und zahlreichen Zuschauern angefeuert. Trotzdem wurde mir schnell klar, die Temperatur fordert ihren Tribut und auch der große Durst ließ nicht lange auf sich warten. Die erste Versorgungsstation kam erst nach 5 km und so war jeder von uns dankbar für die zahlreichen Wasserkübel der Fans am Straßenrand. Toll waren auch die mit Hilfe von Gartenschläuchen improvisierten kalten Duschen am Wegesrand. Ich kann mit Stolz verkünden, dass ich wirklich jede mitgenommen habe. Die Niederländer haben großen Einfallsreichtum bewiesen, um die Läufer zu motivieren und liebevoll voranzutreiben. Gestärkt mit Wasser (bei mir waren es fünf oder sechs Becher), Bananen und immer wieder Redbull, sofern gewünscht, haben wir alle die 5 km geknackt. Zwischen Kilometer 6,5 und 24 wurden wir alle irgendwann vom Catchercar, das uns verfolgt hat und irgendwie schneller als ursprünglich erwartet fuhr, eingefangen. Wohlverdient erfolgte danach mit Bussen der Shuttle zurück zum Veranstaltungsgelände, wo uns alle eine Medaille erwartete. Unsere insgesamt erlaufenen 208 km haben uns weltweit auf Platz 345 der Mannschaftswertung katapultiert. Das Ergebnis wäre noch viel besser gewesen, wenn unser Präsi und Kathrin wertungstechnisch erfasst worden wären. Leider gab es bei ihnen wohl technische Probleme. Oder war da doch etwas mit der Eintagsfliege …. ? Nein, beide hätten unser Ergebnis noch um 30 km optimiert. Das war schade, aber wir wussten ja, was wir geleistet haben. Aufgrund der guten Ergebnisse (unter Extrembedingungen) wurde dann auch jeder jubelnd im Bus-Basislager begrüßt, wo wir umgehend eine Parkplatzparty gestartet haben, schließlich hatten wir auch gekühltes Bier vom Präsi dabei. Die Stimmung in der Gruppe war fantastisch und wir konnten später froh nah Hause fahren, obwohl wir bei etwas gnädigeren Temperaturen sicherlich alle noch viel weiter gelaufen wären.

Insgesamt war es für uns alle ein erfüllter und schöner Sonntag in einer tollen Gemeinschaft. Ich danke nochmals allen, die den Tag organisiert und an dem guten Gelingen mitgewirkt haben. Ich habe durchgängig gespürt, dass es allen ein Anliegen war, diesen Tag zu einem besonderen Tag werden zu lassen. Das ist uns mehr als gelungen und motiviert für eine Neuauflage in 2017.