Hier kommt von mir noch eine Ergänzung zu Marias schönem Bericht zum Monschau Marathon:

Zu Beginn meines Urlaubs habe ich mir mal wieder meinen Lieblingsmarathon gegönnt.

Da mein Mann und ich mit dem Wohnmobil unterwegs waren, konnten wir die Nacht vor dem Lauf wieder in Konzen vor dem Stadion übernachten und ich musste nicht ganz so früh aufstehen.

In der Nacht hat es dann heftig und ununterbrochen geregnet und meine Lust auf den Lauf schwand dahin. Sonntagmorgen nieselte es nur noch und die Temperatur war sehr angenehm.

Ich habe mir den Wecker auf 6 Uhr gestellt, um ganz in Ruhe frühstücken zu können (das fällt mir zu dieser Uhrzeit sehr, sehr schwer), und mich mental auf den Lauf einstimmen zu können.

Kurz nach 7:30 Uhr machte ich mich dann zu Fuß auf den Weg.

Im Startbereich standen schon Annette, Cindy, Maria und Daniela.Wir konnten noch ein bisschen quatschen und dann fiel auch schon pünktlich der Startschuss.

Maria und ich liefen zusammen los und da ich weiß,dass es am Anfang ziemlich lange bergab geht,gab ich erst mal Gas, bis dann der erste Engpass im Wald mit Matsch und rutschigen Wurzeln kam. Ich habe meine Geschwindigkeit immer den Umständen angepasst und bin teilweise auch gegangen.

So lief ich dann bis Widdau, wo mich schon die drei wartenden Staffelläuferinnen begrüßten.

Die berühmt-berüchtigte 2. Etappe mit ihrem kilometerlangen steilen Anstieg konnte mich nicht einschüchtern, ich bin erhobenen Hauptes gegangen :). Irgendwann kam auch wieder ein ebenes Stück und bergab ging es glücklicherweise auch schon mal. Dann konnte ich in der Ferne schon die Windräder sehen und da wusste ich, dass der Brather Hof nicht mehr weit ist und damit die Halbmarathonmarke.

Hier wurde ich wieder von den Staffelläuferinnen angefeuert und das gab mir dann Kraft für die 2. Hälfte, die erheblich weniger Höhenprofil hat. So kam ich dann relativ entspannt am dritten Staffelwechselpunkt in Kalterherberg an. Dort freute ich mich schon auf die ermutigenden Zurufe der Staffelläuferinnen und die gute Stimmung, die dort immer herrscht.

Jetzt hatte ich die letzten 12km vor mir, die mit dem Anstieg im Leyloch noch mal eine heftige Steigung bereit hielten. Ich weiß nicht mehr, ob Daniela mich dort oder an einer anderen Stelle überholt hat, ich hatte jedenfalls einen Wadenkrampf und musste ein Stück gehen.Das ging glücklicherweise schnell vorüber und so lief ich dann bergab immer an Daniela vorbei und sie überholte mich in den Steigungen und lief ein ganz gleichmäßiges Tempo, während ich bergab immer Gas gab, auf ebener Strecke nicht zu flott lief und bergauf ging.

So ging es in Mützenich durch das „Honigzelt“ und ich habe natürlich einen Löffel genommen um fit zu sein für den Endspurt.

In der letzten Steigung ca. 2km vor dem Ziel holte mich Daniela wieder ein und wir beschlossen, gemeinsam ins Ziel zu laufen und konnten dann dort, lautstark begrüßt von den anderen drei Staffelläuferinnen und meinem Mann unsere wohlverdiente rote Rose und ich meine Medaille strahlend in Empfang nehmen. Dies war für mich der schnellste Monschau-Marathon und gleichzeitig der entspannteste. Ich habe mich bis auf den einen kleinen Wadenkrampf die ganze Zeit super gefühlt und hatte keinerlei Durchhänger.

Ich hatte mir als Ziel gesetzt, unter 5 Stunden anzukommen und habe es dann in 4:37:56 geschafft.

Darüber war ich total glücklich, dass dies der 2. Platz in meiner Altersklasse war, damit habe ich allerdings nicht gerechnet. Bei der Siegerehrung standen dann auch nur 2 Frauen in der W60 auf dem Treppchen und ich dachte, na ja, dann hätte ich auch nach 5 Stunden ankommen können.

Das stimmte aber nicht, die anderen 5 Frauen dieser AK waren entweder noch gar nicht im Ziel oder noch nicht in die Wertungsliste aufgenommen worden.

Mein Fazit: Es war ein toller Lauf mit vielen netten Menschen an den Verpflegungsständen und auf der Strecke und besonderes Highlight für mich waren die Staffelläuferinnen, dir mir immer neue Motivation für die nächste Etappe mit auf den Weg gegeben haben.

So bin ich dann Sonntagnachmittag weiter Richtung Allgäu in den Urlaub gefahren und habe beschlossen, 2 Wochen Laufpause zu machen.

Geht das überhaupt???

Nein, natürlich nicht!!!

Als ich irgenwann mal Zugang zum Internet hatte (das scheint im tiefsten Bayern nicht selbstverständlich zu sein), habe ich entdeckt, dass der RaeRun leider vorbei war,aber den hat Oliver ja sehr treffend beschrieben, vor allem das Arschlochpotential : ), und so fiel mein Blick auf den Maare-Mosel-Lauf. Der sollte am 26.08. stattfinden und lag quasi auf unserem Heimweg!

Letztes Jahr bin ich dort bei brütender Hitze, 34°C, 10 km gelaufen und so hoffte ich auf gemäßigte Temperaturen und machte es davon abhängig,ob ich da starten wollte.

Wir sind dann freitags am Pulvermaar angekommen und es war schwülwarm.Der Start war um 18 Uhr und ich fand die 25 °C jetzt auch nicht ideal, aber ich wollte es versuchen.

Ganz optimistisch hatte ich mir überlegt, den Halbmarathon zu laufen und gerne unter 2 Stunden.

Dass ich im Urlaub nur eine lockere Rund um den Lechsee gelaufen bin und vielleicht doch noch etwas die Anstrengung vom MoMa in den Beinen haben könnte, habe ich ausgeblendet.

Die ersten 11km bin ich dann im 5:30ger Schnitt gelaufen und das war dann doch ein bisschen zu schnell. Die letzten 10 km habe ich mich sehr gequält und die feuchte Wärme machte mir zu schaffen. Auch das Höhenprofil hatte ich erfolgreich verdrängt, aber jetzt vergesse ich die 335 Höhenmeter nicht mehr so schnell! Irgendwann war mir klar, dass ich mein mir selbst gestecktes Ziel nicht schaffen konnte. So bin ich langsamer gelaufen und habe die tolle Landschaft genossen, zumindest bergab, bergauf habe ich mehr auf den Boden geguckt um dem Berg nicht „ins Auge schauen zu müssen“. Auf den letzten 500 m konnte ich dann mit Hilfe der Anfeuerungsrufe der vielen Zuschauer im Zielbereich noch mal etwas schneller laufen und erreichte das Ziel nach 2:02:16. Nicht ganz zufrieden, aber froh, durchgehalten zu haben, wartete ich noch die Ergebnislisten ab und erlebte wieder eine Überraschung: ich hatte den 1. Platz in meiner Altersklasse geschafft!

Anscheinend haben sich auch andere Menschen ähnlich wie ich gequält!

So konnte ich am nächsten Tag dann doch ganz zufrieden die Heimreise antreten.